Zeig, was dich wirklich ausmacht

Viele Angebote sind gut gemacht. Seriös. Durchdacht. Aber sie verschwinden im Nebel der Austauschbarkeit. Sie sind zu gefällig, zu angepasst – und zu vorsichtig.

Das Problem ist selten, dass etwas fehlt. Sondern dass zu wenig sichtbar wird von dem, was dich eigentlich ausmacht.

Worum es geht

Diese Übung lädt dich ein, dich von allem zu lösen, was nur da ist, weil es „gut klingt“. Sie hilft dir, den Unterschied zu sehen zwischen dem, was professionell wirkt – und dem, was wirklich Wirkung hat, weil es ehrlich, eigenständig und spürbar ist. Denn Mittelmass entsteht oft nicht aus Schwäche. Sondern aus der Angst, zu zeigen, was dich unterscheidet.

Die Übung

Schritt 1: Finde die weichgespülten Stellen

Geh deine Website, deine Positionierung, dein Angebot oder deine Sprache durch – egal ob im Text, in Präsentationen oder im Gespräch. Markiere alles, was klingt wie:

  • „Das sagen alle“
  • „Das klingt gut, aber meint nichts“
  • „Das passt zu mir – aber fällt nicht auf“

Frage dich: Was davon ist du – und was ist nur Verpackung?

Schritt 2: Was würdest du sagen, wenn du mutiger wärst?

Für jeden weichgespülten Punkt: – Was würdest du sagen oder zeigen, wenn du nicht gefallen müsstest?

  • Was denkst du wirklich – aber hast noch nie laut formuliert?
  • Wo könntest du klarer, kürzer, echter sprechen?

Ziel ist nicht Provokation. Ziel ist Präzision.

Schritt 3: Mach eine mutige Entscheidung sichtbar

Wähle einen dieser Punkte und mach ihn konkret: – Ändere einen Satz auf deiner Startseite

  • Formuliere deine Haltung zu einem Thema
  • Streiche ein „Wir bieten Ihnen …“ und ersetze es durch ein echtes Warum

Frag dich: Würde jemand mit genau deinem Blick sagen: „So etwas liest man selten – aber das ist genau, was ich gesucht habe“?

Reflexionsfragen

Diese Übung ist keine Stilkorrektur. Sie ist ein ehrlicher Blick auf den Kern: Was zeigst du – und was versteckst du, obwohl es dich eigentlich stark macht?

  • Wo weichst du aus, obwohl du Haltung hast?
  • Welche Formulierungen fühlen sich „sicher“ an – aber nicht wirklich nach dir?
  • Was denken andere vielleicht, aber sprechen es nicht aus – und du könntest es tun?
  • Was würde sich verändern, wenn du zeigst, was dich wirklich ausmacht?

Das Prinzip dahinter

Mittelmass entsteht nicht aus Mittelmässigkeit – sondern aus Unsichtbarkeit. Es entsteht, wenn du dich so stark anpasst, dass niemand mehr merkt, worin du eigentlich besonders bist. „Bemerkenswert“ beginnt dort, wo du nicht mehr versuchst, richtig zu sein – sondern sichtbar. Denn wer zeigt, was ihn wirklich ausmacht, braucht kein lautes Marketing. Nur Klarheit – und den Mut, anders zu sein.

„You’re either remarkable or invisible. Make a choice.“
— Seth Godin