Worum es geht
Diese Übung richtet den Blick auf die Struktur und Haltung eines Teams – nicht auf das, was es tut, sondern wie es arbeitet. Sie eignet sich zur Selbstreflexion ebenso wie für Teamgespräche. Denn manchmal fehlt kein Know-how – sondern Klarheit über Verantwortung, Nähe zum Kunden und Raum für mutige Entscheidungen.
Die Übung
Du kannst diese Übung allein machen – oder gemeinsam im Team. Je offener der Austausch, desto stärker die Wirkung.
Schritt 1: Beschreibe euer Team – ganz konkret
- Wie arbeitet ihr aktuell?
- Wer entscheidet was?
- Wer hat Zugang zu echtem Kundenfeedback?
- Wie laufen eure Meetings ab?
- Was passiert, wenn etwas nicht funktioniert?
Schreib 5–6 Stichpunkte auf – nicht, wie es sein sollte, sondern wie es wirklich ist.
Schritt 2: Vergleiche mit drei Grundsätzen
Laut Marty Cagan haben gute Produktteams drei Merkmale:
- Sie sind autonom (entscheiden selbst, was sie bauen und warum)
- Sie sind crossfunktional (alle Kompetenzen im Team, keine Abhängigkeiten)
- Sie haben direkten Zugang zu echten Nutzern oder Kundendaten
- Wie viele dieser Punkte treffen auf euer Team zu – ehrlich?
- Wo seid ihr stark?
- Wo müsst ihr euch etwas vormachen?
Schritt 3: Formuliere einen nächsten mutigen Schritt
- Was würdest du verändern, wenn du könntest?
- Wen würdest du mit an den Tisch holen?
- Welche Entscheidung würdest du gern im Team treffen dürfen?
- Und was brauchst du, um diesen Schritt zu gehen – Verantwortung, Vertrauen, Zeit?
Reflexionsfragen
- Was macht ein Team wirklich wirksam – nicht effizient, sondern mutig?
- Wo arbeiten wir gerade im Rahmen – und wo gestalten wir mit?
- Welche Regeln und Routinen dienen uns – und welche halten uns klein?
Das Prinzip dahinter
Ein gutes Team ist mehr als eine Gruppe von Fachleuten. Es ist ein lebendiges System mit Haltung, Verantwortung und Klarheit. Diese Übung schafft Raum, das sichtbar zu machen. Nicht, um perfekt zu sein. Sondern um gemeinsam zu wachsen – in Richtung Wirksamkeit.