Worum es geht
Die meisten Ablenkungen bleiben unsichtbar. Sie wirken, ohne dass wir sie bemerken. Und gerade deshalb greifen sie so tief in unsere Konzentration ein. Diese Übung bringt Licht in die Stellen, an denen du ständig unterbrochen wirst – von aussen, aber auch von innen. Denn viele Ablenkungen kommen nicht vom System. Sondern von dir selbst.
Die Übung
Diese Übung zieht sich über eine Woche hin. Sie besteht aus einem täglichen Check-in – kurz, aber ehrlich.
Schritt 1: Lege dir ein Notizblatt oder ein kleines Dokument an
Du brauchst keinen Tracker, keine App. Nur einen Ort, an dem du täglich drei einfache Beobachtungen festhältst:
- Wodurch wurdest du heute abgelenkt?
- Wann genau?
- Was war der eigentliche Impuls?
Schritt 2: Beobachte ohne zu bewerten
Führe diese Liste über fünf Werktage. Nimm dir jeden Tag zwei Minuten, um einzutragen:
Was hat dich heute rausgebracht? War es eine E-Mail? Ein Gedanke? Eine Benachrichtigung? Oder ein innerer Reflex – „mal kurz was anderes machen“?
Schreib es auf. Ohne Urteil. Ohne Selbstvorwurf. Es geht nicht darum, perfekt zu werden. Sondern bewusst.
Schritt 3: Schau auf Muster
Am Ende der Woche gehst du deine Liste durch.
- Wo wiederholen sich bestimmte Ablenkungen?
- Gibt es Tageszeiten, Situationen oder Themen, bei denen du besonders anfällig bist?
- Was davon kannst du verändern – ganz konkret?
- Und was darf einfach da sein, ohne dich jedes Mal rauszuziehen?
Reflexionsfragen
- Was stört meine Konzentration am häufigsten – und was daran ist vermeidbar?
- Welche Ablenkung benutze ich vielleicht auch als Flucht?
- Was würde passieren, wenn ich in solchen Momenten stehen bleibe – und tiefer gehe?
Das Prinzip dahinter
Ablenkung ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist ein Symptom für Überreizung, Unsicherheit oder auch Langeweile. Wer bewusst hinschaut, beginnt nicht mit Kontrolle – sondern mit Klarheit. Und genau die ist der erste Schritt zu echter Konzentration. Tiefe beginnt nicht mit Fokus. Sondern mit dem Mut, sich nicht mehr ablenken zu müssen.