Unmöglich oder unbequem?

„I made 5,127 prototypes of my vacuum before I got it right.“ — James Dyson

Was heute wie ein genialer Durchbruch wirkt, war ein jahrelanger Prozess – voller Rückschläge, Zweifel und Ablehnung. Dyson hat nicht einfach durchgezogen – er hat systematisch ausprobiert, hinterfragt und korrigiert. Seine Geschichte erinnert daran: Viele Ideen scheitern nicht an der Realität, sondern daran, dass wir sie nie umsetzen – weil sie unbequem sind, ungelegen kommen oder als zu riskant erscheinen.

Worum es geht

Du kennst das: Eine gute Idee liegt auf dem Tisch. Vielleicht sogar seit Wochen. Aber du kommst nicht ins Handeln. Diese Übung hilft dir, genau solche Vorhaben zu identifizieren – und endlich einen ersten, machbaren Schritt zu gehen. Kein Mindset-Guru-Kram, keine Visualisierungstricks – sondern Klarheit, Struktur und Bewegung.

Die Übung

Schritt 1: Nimm dir Zeit

Blocke dir 10 Minuten. Kein Multitasking. Du brauchst einen Stift oder ein leeres Dokument.

Schritt 2: Identifiziere drei aufgeschobene Ideen

Schreib drei Dinge auf, die du immer wieder aufschiebst – obwohl du eigentlich weisst, dass sie wichtig oder richtig wären.

  • Ein Projekt, das du starten willst
  • Eine Entscheidung, die du immer wieder vertagst
  • Ein Thema, bei dem du spürst: Das müsste man mal angehen

Wichtig: Es geht nicht um „To-dos“, sondern um Ideen mit Substanz – die du absichtlich vermeidest.

Schritt 3: Wähle eine davon aus

Was reizt dich am meisten? Was würdest du bereuen, wenn du es nie angehst? Entscheide dich intuitiv – nicht nach Aufwand, sondern nach Relevanz.

Schritt 4: Definiere den kleinstmöglichen Schritt

Was könntest du heute tun, ohne dich zu überfordern – aber so, dass du ins Handeln kommst?

  • Ein kurzes Gespräch mit einer Person, die betroffen wäre
  • Eine Datei oder ein Projekttitel anlegen
  • Eine erste Notiz mit möglichen nächsten Schritten
  • Eine einfache Google-Suche starten

Ziel ist: Momentum, nicht Perfektion.

Reflexionsfragen

Diese Übung zielt nicht auf Produktivität – sondern auf Handlungsklarheit.
Sie hilft dir zu erkennen, wo du ausweichst, obwohl du es eigentlich besser weisst.

Fragen zur Vertiefung:

  • Was genau hält mich zurück? Ist es Zeit, Angst, Unklarheit – oder einfach Bequemlichkeit?
  • Ist das wirklich „nicht möglich“ – oder nur unangenehm? Wo rede ich mir die Umstände passend?
  • Was wäre anders, wenn ich den ersten Schritt einfach mache? Welche Folgegedanken, Gespräche oder Entwicklungen wären dann möglich?
  • Was kostet mich das Zögern langfristig? Zeit, Vertrauen, Energie, Klarheit – oder Chancen?

Das Prinzip dahinter

Der grösste Widerstand liegt oft nicht im Projekt, sondern im Anfangen. Diese Übung schärft den Blick für mentale Ausweichmuster – und schafft Handlungsspielraum. Nicht mit Druck, sondern mit Fokus.

„You can’t polish a prototype. You just keep making new ones.“
— James Dyson
„You do not rise to the level of your goals. You fall to the level of your systems.“
— James Clear