Worum es geht
Diese Übung hilft dir, sichtbar zu machen, ob Kundenverständnis in deinem Team wirklich gelebt wird – nicht als Floskel, sondern als Teil des Alltags. Sie lädt dich ein, nicht zu bewerten, sondern ehrlich hinzuschauen: Wie nah sind wir wirklich dran an den Menschen, für die wir arbeiten?
Die Übung
Diese Übung ist besonders wirksam im Team, kann aber auch einzeln durchgeführt werden – als Standortbestimmung und Auftakt für mehr Kundennähe.
Schritt 1: Was hast du zuletzt über einen Kunden gelernt?
Denk an die letzten zwei Wochen.
- Gab es eine neue Erkenntnis über einen echten Kunden oder eine Kundin, die etwas verändert hat?
- Im Produkt, im Angebot, in deinem Blick auf die Zielgruppe?
- Wenn ja: Woher kam sie?
- Wenn nein: Warum eigentlich nicht?
Schritt 2: Wer spricht mit euren Kunden?
Schreib auf, wer bei euch regelmässig Kontakt zu Kund:innen hat – nicht im Vertrieb, sondern zum Verstehen.
- Wer stellt Fragen?
- Wer hört zu?
- Und wie oft landet dieses Wissen in den Entscheidungen, die ihr trefft?
Je konkreter du wirst, desto klarer wird, ob Verstehen wirklich dazugehört.
Schritt 3: Was müsstest du ändern, um näher zu sein?
- Wenn du das nächste Mal etwas entscheidest – wen könntest du fragen?
- Welche Perspektive fehlt dir heute noch?
- Und wie wäre es, wenn du jede Woche eine neue Frage stellst – nicht in der Analyse, sondern im Gespräch?
Reflexionsfragen
- Was wissen wir wirklich – und was vermuten wir nur?
- Wann haben wir zuletzt ein Produkt oder Feature geändert, weil ein Kunde etwas gesagt hat, das wir vorher nicht gesehen haben?
- Wo ist Kundennähe für uns eine Haltung – und wo nur ein Schlagwort?
Das Prinzip dahinter
Kunden verstehen zu wollen ist keine Methode – sondern eine Grundhaltung. Sie beginnt nicht im Interview, sondern in der Entscheidung, zuzuhören. Wer sich dafür Zeit nimmt, entwickelt besser – nicht, weil er klüger ist, sondern weil er näher ist. Und Nähe schlägt Annahme.