Worum es geht
Diese Übung hilft dir, den Kern deiner täglichen Arbeit (wieder) zu erkennen. Nicht das, was dringend ist. Sondern das, was wirkt. Nicht zehn halbe Aufgaben – sondern eine Sache, die Substanz hat. Es geht nicht um Verzicht, sondern um Entscheidungskraft. Um Tiefe im Alltag. Um ein anderes Verhältnis zu Wirkung.
Die Übung
Diese Übung besteht aus drei einfachen Schritten. Aber sie verändert, wie du in deinen Tag gehst – und wie du ihn beendest. Nicht als Belastung, sondern als Klärung.
Schritt 1: Stell dir eine Frage – gleich früh am Tag
Wenn du heute nur eine einzige Sache tun dürftest, die wirklich zählt – welche wäre es? Nicht die dringendste, sondern die wirksamste. Schreib sie auf, ohne lang zu analysieren. Du weisst es meistens längst. Du musst es nur zulassen.
Schritt 2: Gib dieser Sache Raum
Block dir Zeit. Vielleicht nur 45 Minuten, vielleicht mehr. Aber schütze sie. Kein Tabwechsel. Kein Mailcheck. Kein „kurz noch etwas anderes“. Mach diese eine Handlung zur Hauptsache – zumindest für heute. Und schau, was passiert, wenn du sie ernst nimmst.
Schritt 3: Rückblick am Abend
- Hast du sie gemacht, die eine Sache?
- Wie war das Gefühl dabei – ruhig, kraftvoll, zäh?
- Wenn du sie nicht getan hast: Was kam dazwischen?
- War es wirklich wichtiger – oder nur lauter?
Reflexionsfragen
- Was macht eine Handlung für mich bedeutend?
- Wo verwechsel ich Beschäftigung mit Wirkung?
- Warum fällt es mir schwer, Wichtiges gegen Dringliches zu verteidigen?
- Und wie verändert sich mein Denken, wenn ich nur eine Sache pro Tag ernst nehme?
Das Prinzip dahinter
Tiefe entsteht nicht durch Taktung, sondern durch Klarheit. Wer sich täglich nur eine Sache vornimmt – aber sie wirklich macht –, gewinnt mehr Wirksamkeit als in jeder gut gefüllten To-do-Liste. Diese Übung ist kein Zeitmanagement. Sie ist ein Sichtbarmachen der inneren Priorität.