Die Fehlerliste: Wo es knirscht, liegt Gold

„Erfolg entsteht nicht durch Fehlervermeidung – sondern durch Fehlerverstehen.“ – frei nach James Dyson. Dyson hat über 5.000 Prototypen gebaut. Und jeden Fehler als Signal verstanden: Nicht „Was ist falsch mit mir?“, sondern „Was funktioniert hier im System nicht?“

„I don’t believe in genius. I believe in hard work and learning from mistakes.“ — James Dyson

Fehler sind kein Problem. Das Problem ist, wenn wir sie ignorieren. Dyson hat tausende Prototypen gebaut – und jeden Fehler als Information betrachtet: Was genau funktioniert nicht – und warum? Nicht: „Wer ist schuld?“ – sondern: „Wo liegt das Systemproblem?“

Diese Haltung ist in vielen Unternehmen selten. Genau deshalb lohnt sie sich.

Worum es geht

Diese Übung hilft dir, Reibungspunkte sichtbar zu machen, die du sonst vielleicht einfach hinnimmst. Nicht, um Schuld zu verteilen – sondern um zu erkennen, wo du Energie verlierst und wie du das System verbessern kannst. Gerade in Prozessen, Meetings, Kommunikation oder Tools steckt oft verstecktes Verbesserungspotenzial – wenn du genau hinschaust.

Die Übung

Schritt 1: Beobachte bewusst

Richte deine Aufmerksamkeit heute auf Stellen, an denen du innerlich stutzt: „Warum ist das so umständlich?“ – „Das nervt mich jedes Mal.“ – „Das geht doch einfacher.“ Schreib dir mindestens drei dieser kleinen Reibungsmomente auf.

Schritt 2: Analysiere die Reibung

Für jede Beobachtung:

  • Was genau funktioniert nicht?
  • Was kostet dich das – Zeit, Energie, Klarheit, Motivation?
  • Warum wurde das bisher nie geändert?

Bleib sachlich. Es geht um Systeme, nicht um Schuld.

Schritt 3: Skizziere eine erste Idee zur Verbesserung

Was wäre ein kleiner, gangbarer Schritt zur Verbesserung? Nicht: „Wir brauchen ein neues Tool.“ Sondern z. B.:

  • Eine Rückfrage beim Team
  • Ein Vorschlag zur Umstrukturierung eines Ablaufs
  • Ein „Warum machen wir das so?“-Impuls in einem Meeting

Ziel: Einen Knoten lockern – nicht das ganze Seil durchschneiden.

Reflexionsfragen

Diese Übung lädt dich dazu ein, Alltagsfrust systemisch zu deuten. Sie hilft dir, aus dem Modus „Augen zu und durch“ auszusteigen.

  • Wo habe ich mich an Unnötiges gewöhnt? Was wäre mir früher negativ aufgefallen – aber heute ist es „halt so“?
  • Was sagen mir diese Fehler über das grössere System? Gibt es Muster? Wiederholungen? Blinde Flecken?
  • Wo liegt mein Gestaltungsspielraum? Was kann ich selbst verändern – sofort oder durch Vorschläge?
  • Was passiert, wenn ich nichts ändere? Was kosten mich diese Reibungen auf Dauer?

Das Prinzip dahinter

Fehler sind nicht das Ende – sie sind der Anfang von Veränderung.
Wenn du beginnst, Reibung nicht als Belastung, sondern als Wegweiser zu sehen, kommst du raus aus dem Reaktionsmodus – und rein in eine aktive Rolle.

„Design is about solving problems. The good ones are usually hidden in plain sight.“
— James Dyson
„The best ideas come from frustration.“
— ebenfalls Dyson