Worum es geht
Du brauchst keinen perfekten Kalender. Auch keinen Stillarbeitsraum oder Noise-Cancelling-Kopfhörer. Was du brauchst, ist ein bewusster Rahmen: eine klare Zeit, ein klarer Anfang, ein klares Ziel. Diese Übung hilft dir, einen wiederholbaren Fokus-Rahmen in deinen Alltag einzubauen – angepasst an dein Leben, nicht an ein Buch.
Die Übung
Ein Fokus-Rahmen ist ein handfester Trainingsraum für Deep Work. Du baust ihn bewusst, nutzt ihn regelmässig – und hältst ihn so einfach wie möglich.
Schritt 1: Lege einen Zeitraum fest
Wähle einen Zeitraum zwischen 60 und 90 Minuten – nicht mehr, nicht weniger. Entscheide dich für eine Tageszeit, in der du realistisch ungestört bist. Früh am Morgen, nach der Mittagspause, vor Feierabend. Der Zeitpunkt ist nicht entscheidend – aber deine Verbindlichkeit schon.
Schritt 2: Definiere ein konkretes Ziel
Was willst du in diesem Zeitraum voranbringen? Nicht: „Ein bisschen schreiben“ oder „mal schauen, was so ansteht“. Sondern: ein Konzept gliedern, eine Entscheidung vorbereiten, ein zentrales Thema durchdenken. Es geht nicht um Umfang – sondern um Klarheit.
Schritt 3: Gestalte das Ritual
- Wie beginnst du?
- Wie schützt du dich vor Ablenkung?
- Wie beendest du die Einheit?
Vielleicht hilft dir ein kurzer Einstiegssatz, eine feste Schreibumgebung, ein Handy ausserhalb der Reichweite. Ziel ist, dem Rahmen eine Form zu geben – damit dein System weiss: Jetzt ist Fokuszeit.
Reflexionsfragen
- Wann hast du zuletzt eine Stunde wirklich ungestört gearbeitet?
- Was müsstest du verändern, damit das regelmässig möglich wird?
- Was hält dich zurück, wenn du dir Raum für Tiefe schaffen willst – und wie könntest du es trotzdem tun?
Das Prinzip dahinter
Konzentration ist kein Zustand – sie ist eine Entscheidung mit Rahmen. Du brauchst dafür keine perfekte Umgebung. Du brauchst nur Klarheit und Bereitschaft. Wer sich einen Fokus-Rahmen baut, beginnt nicht bei der Arbeit – sondern bei der Haltung. Und die verändert mehr, als du denkst.